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Kostas Chatziantoniou mit dem Literaturpreis der EU 2011 geehrt

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2017-04-14 2017-04-24 14.04.2017

Auf der Frankfurter Buchmesse wurden am 11. Oktober die Gewinner des Literaturpreises der Europäischen Union, Ausgabe 2011, bekanntgegeben. Der Preis wird an besonders erfolgreiche Nachwuchsautoren in der EU vergeben. Für 2011 geht der Preis an Kostas Hatziantoniou (Griechenland), Kalin Terziyski (Bulgarien), Tomáš Zmeškal (Tschechische Republik), Ófeigur Sigurðsson (Island), Inga Zolude (Lettland) Iren Nigg (Liechtenstein), Immanuel Mifsud (Malta), Andrej Nikolaidis (Montenegro), Rodaan Al Galidi (Niederlande), Jelena Lengold (Serbien), Ciler Ilhan (Türkei) und Adam Foulds (Vereinigtes Königreich). Näheres zu den ausgezeichneten Werken siehe unten. Der Preis ist mit je 5 000 EUR dotiert, und die preisgekrönten Werke gelangen in den Genuss einer speziellen EU-Förderung für literarische Übersetzung. Damit sollen die Autoren und ihre Werke über Sprachgrenzen hinaus bekannt gemacht werden.

„Ich gratuliere allen diesjährigen Preisträgern zu ihrer außergewöhnlichen literarischen Leistung und hoffe, dass sie die von uns gewährte Unterstützung für literarische Übersetzung zu nutzen wissen, damit ein möglichst großer Leserkreis sich ihre Werke in möglichst vielen Sprachen erschließen kann. Meine Anerkennung gilt aber auch den unermüdlichen Verlagen Europas, die mit 135 000 Beschäftigten und einem Anteil am EU-Bruttoinlandsprodukt von insgesamt 23 Mrd. EUR Weltspitze sind,“ erklärte die für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend zuständige EU-Kommissarin Androulla Vassiliou.

Der Literaturpreis der Europäischen Union wird gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Buchhändlerverband, dem Europäischen Schriftstellerverband und dem Europäischen Verlegerverband ausgelobt. Um den Preis bewerben können sich Autoren aus den 36 Ländern, die in das EU-Programm „Kultur“ eingebunden sind (d. h. alle 27-EU-Mitgliedstaaten sowie Bosnien-Herzegowina, Island, Liechtenstein, Norwegen, Kroatien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Montenegro, Serbien und die Türkei). Im Jahresturnus wählen nationale Jurys in jeweils 12 teilnehmenden Ländern ihren nationalen Nachwuchsautor als Preisträger aus. Auf diese Weise kommen alle 36 am Kulturprogramm beteiligten Länder im Laufe von drei Jahren einmal zum Zuge.

Die diesjährigen Preisträger sollen am 28. November bei einem Festakt in Brüssel in Anwesenheit von EU-Kommissarin Vassiliou und führender Persönlichkeiten geehrt werden, darunter Laurentien, Prinzessin der Niederlande, Vorsitzende der Hochrangigen EU-Gruppe für Alphabetisierung, Bogdan Zdrojewski, polnischer Minister für Kultur und Nationalerbe, und Doris Pack, Mitglied des Europäischen Parlaments und dort Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport.

Kostas Chatziantoniou wurde 1965 auf der Insel Rhodos geboren und hat politische Wissenschaft in Athen studiert. Sein schriftstellerisches Werk umfasst u.a. historische Studien über die Griechen in Kleinasien und Zypern, Aufsätze über die griechische Geschichte, Biographien und den Roman „Agrigento“.

Frage: Was erhoffe ich mir von diesem Preis?
Kostas Hatziantoniou: Jeder Preis, jede Auszeichnung ist eine große Ehre, aber auch eine besondere Verantwortung. In der Überzeugung, dass Literatur – und generell Kunst – uns nicht nur die Flucht vor einer oft quälenden Wirklichkeit ermöglicht, sondern auch Visionen einer besseren Welt birgt, glaube ich, dass der mir verliehene Preis die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf eine Art von Literatur lenken wird, die nicht nur Unterhaltung bieten will, sondern auch geistige Anregung. Sollte ich das erreicht haben, wäre das für mich der größte Preis.

Frage: Was hat mich inspiriert, das hier ausgezeichnete Buch zu schreiben?
Kostas Hatziantoniou: Agrigent ist eine Stadt auf Sizilien mit uralter Geschichte aber auch einer besonderer Bedeutung, denn sie enthüllt bei sorgfältiger Betrachtung die vielfältigen Schichten der heutigen europäischen Kultur. Mein Glaube an diese Kultur und überhaupt an jede Kultur, die der wahre Reichtum eines jeden Volkes ist, war die Inspiration für dieses Buch, mit dem ich versucht habe, ein Bild aller Kräfte zu skizzieren, die gemeinsam die Seele eines Südeuropäers ausmachen.

Der Inhalt:
In Agrigento untersucht der Autor, was passiert, wenn eine Gruppe junger Menschen, für die das Alltagsleben nicht genug ist, im heutigen Agrigent zusammenkommen, einer Stadt in Südsizilien, einer Stadt mit einer langen Geschichte, die aber gleichzeitig die moderne sizilianische Kultur verkörpert.
Agrigento ist eine Hymne an ein Sizilien jenseits von Stereotypen und Vorurteilen, aber auch eine Hymne an das wirkliche Leben, das uns entgeht, wenn wir uns unseren selbstauferlegten Zwängen ergeben.

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